Wespen und Hornissen

Sie können äußerst lästig sein: Gerade hat man sich an den gedeckten Gartentisch gesetzt und schon sind sie da – die Wespen. Genauer gesagt ist es die Gemeine oder die Deutsche Wespe die uns da belästigt.

Hätten Sie’s gewusst?

  • Nur zwei von über 10 heimischen Wespenarten nehmen die Nähe von Menschen in Kauf, um sich mit Nahrung zu versorgen. Alle anderen kommen nicht an den Essenstisch.
  • Innerhalb eines Sommers kann ein Volk der Gemeinen oder Deutschen Wespe auf über 10.000 Tiere anwachsen. Im Herbst stirbt das ganze Volk ab. Nur die Königin überwintert in einem geschützten Schlupfwinkel, um im nächsten Jahr ein neues Volk aufzubauen.
  • Mit Nestern am Haus oder in unmittelbarer Umgebung kann man sich oft arrangieren, wenn man einige Regeln beachtet (Flugrichtung freihalten, Fenster evtl. mit Fliegengittern verschließen, süße und eiweißhaltige Speisen und Getränke abdecken, Ruhe bewahren!)
  • Freihängende Wespennester an Schuppendecken werden meistens von Langkopfwespen gebaut und umfassen maximal 200 Tiere, die überhaupt nicht aufdringlich sind.
  • Aber Vorsicht: Auch die invasive Asiatische Hornisse baut freihängende Nester, die unbedingt gemeldet werden müssen! Meldung mit Foto im Verdachtsfall bitte an: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/en/natur-und-landschaft/asiatische-hornisse-melden!
  • Einige Wespenarten, darunter die europäische Hornisse, sind nach Bundesartenschutz-Verordnung besonders geschützt. Das heißt, dass sowohl die Tiere als auch ihre Nester keines Falls zerstört werden dürfen!
  • Vom Landkreis benannte Hornissenbeauftragte können Hornissennester unter Umständen umsiedeln.
  • Allgemein dürfen freilebende Tiere und ihre Lebensstätten nicht ohne vernünftigen Grund beeinträchtigt und zerstört werden (§ 39 Bundesnaturschutzgesetz).
  • Wenn in besonderen Fällen (Allergien, Bauwerksschäden o.ä.) ein Nest beseitigt werden muss, so sollte dies fachgerecht von einem geprüften Schädlingsbekämpfer erfolgen.
  • Für die Aufzucht ihres Nachwuchses fangen Wespen riesige Mengen Insekten, Spinnen und Larven: Ein ganzes Pfund kann ein Hornissenvolk pro Tag verspeisen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Regulierung von Schadinsekten!

Was ist zu tun bei einem Nest in oder am Haus?

  1. Schauen Sie das Nest und die ein- und ausfliegenden Tiere genau an! Hinweise zur Feststellung der Art finden Sie z.B. im Informationsblatt zur Art-Identifizierung auf der homepage des Landesverbands Badischer Imker https://badische-imker.de/fileadmin/files/imker/Vespa_velutina/Art-Identifizierung_Vespa_velutina_MNHN.pdf
  2. Einen Verdacht auf Asiatische Hornisse melden Sie bitte unbedingt an https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/en/natur-und-landschaft/asiatische-hornisse-melden!
  3. Bei Europäischer Hornisse besteht strenger Artenschutz! Ehrenamtliche Hornissenfachberater können beraten und bei Bedarf umsiedeln. Ein Kontakt für den Landkreis KA ist Harald Wiedemann dtim1@gmx.net
  4. In freihängenden, kleinen, flachen Wespennestern sind Feldwespen zu Hause. Die Nester können in der Regel gut belassen werden, weil die Tiere ausgesprochen friedlich sind und die Völker am Ende des Sommers ohnehin absterben. Gleiches gilt für Sächsische und andere Arten von Langkopfwespen, die in freihängenden Nestern nisten. In diesen Fällen arrangieren Sie sich nach Möglichkeit mit Ihren vorübergehenden Mitbewohnern!
  5. Wenn Sie unsicher sind und Beratung benötigen, wenden Sie sich an einen ehrenamtlichen Wespen- und Hornissenfachberater. Kontakte erhalten Sie in der Regel im Umweltamt Ihrer Gemeinde- oder Stadtverwaltung.
  6. Wenn in besonderen Fällen (Allergien, Bauwerksschäden o.ä.) ein Nest beseitigt werden muss, so sollte dies fachgerecht von einem geprüften Schädlingsbekämpfer erfolgen. Kontakte finden sie im Branchenbuch oder internet, und auch in diesem Fall helfen manche Kommunalverwaltungen bei der Vermittlung.
  7. Verlassene Wespen- oder Hornissennester sollten über Winter belassen werden, da sie anderen Insekten als Winterquartier dienen können. Nach dem Winter können die Nester einfach kompostiert werden