Honig-, Holz- und Hosenbienen

– Insektenvielfalt beim Imkerverein –


Bienenwissen für Groß und Klein beim Tag der deutschen Imkerei (Foto: S. Weber)

Anlässlich des Tags der deutschen Imkerei hatte der Imkerverein am vergangenen Sonntag zu einem bunten Programm an seinem Lehrbienenstand am Kallenberger Weg eingeladen: Am Glücksrad konnten kleine und große Besucherinnen und Besucher ihr Wissen über die fleißigen Honigbienen testen und vertiefen. Imkerinnen und Imker beantworteten Fragen rund um das Leben ‚ihrer‘ Bienen. Mehrere Gäste berichteten von Bienenschwärmen, die sie in diesem Frühjahr gesichtet hatten. „Der Schwarmtrieb war dieses Jahr in vielen Völkern extrem hoch“, konnte Imker Matthias Becker aus Helmsheim bestätigen, „das ist je nach Witterungsverlauf jedes Jahr anders, und offenbar konnten viele Völker im April und Mai so rasch wachsen, dass es ihnen schnell in ihrer Beute zu eng wurde.“ Ein Jungimker berichtete vom faszinierenden Schauspiel, als ein Schwarm mit beeindruckendem Brausen aus dem Stock auszog – kein Problem! Die Ausreißer sammelten sich an einem Baum in der Nähe und konnten mit einem beherzten Ruck am Ast in eine frische Beute abgeschlagen werden – ein neues Volk war entstanden.

Nicht weniger faszinierend ist das Leben der Wildbienen: Rund 500 verschiedene Arten leben in Deutschland mit völlig unterschiedlichen Ansprüchen an Futter und Nistplätze. „Die zweifarbige Schneckenhausbiene legt ihre Eier in leere Schneckenhäuser, packt Pollen dazu, damit der Nachwuchs wenn er schlüpft gleich gut versorgt ist, und tarnt das Schneckenhaus dann mit Pflanzenmörtel und feinen Zweigen“, weiß Raphael Brenner zu berichten. Er betreute den Wildbienenstand des Naturschutzvereins Alternative Ecke e.V.. Dort konnten Kinder kleine Wildbienenhotels aus hohlen Pflanzenstängeln basteln und erfuhren allerhand über die verschiedenen Lebensweisen der Wildbienen: „Die blauschwarze Holzbiene kennt ihr bestimmt – das ist die größte Wildbienenart in Deutschland, und sie bohrt ihre Bruthöhlen in trockenes Holz, während zum Beispiel die Hosenbiene im offenen, sandigen Boden Röhren für den Nachwuchs anlegt“, so Raphael. Ebenso gibt es zahlreiche Wildbienen, die auf ganz bestimmte Futterpflanzen angewiesen sind: „Wenn Ihr z. B. die Acker-Witwenblume ansiedelt, könnt Ihr damit gezielt die Gemeine Seidenbiene in Euren Garten locken, und mit vielfältigen Wildpflanzen unterstützt Ihr Wildbienen-Arten, die sehr selten geworden sind“, so der Tipp an alle Besucher.