Asiatische Hornisse: Handlungsempfehlung Monitoring

Wie sich durch das letzte Monitoring zeigte, wird die Vespa Veluntina (Vvn) immer häufiger gesichtet und es gibt inzwischen Nestfunde an den unterschiedlichsten Standorten.
Die Übersichtskarte des Umweltministeriums zeigt die Sichtungen und Nestfunde, leider werden entfernte Nester nicht verzeichnet.
Wir möchten Sie darum bitten in der Übersichtskarte zu schauen, ob Sichtungen in Ihrem Vereinsgebiet verzeichnet wurden.

Asiatische Hornisse Fundortkarte – Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (baden-wuerttemberg.de)

Handlungsempfehlung

Sollte dies der Fall sein, bitten wir Sie umgehend mit der Kontaktaufnahme Ihrer Mitglieder, um das Nest/die Nester noch ausfindig zu machen und die Hinweise auf Schutzmaßnahmen weiterzugeben.

Schutzmaßnahmen für Bienenvölker in den betroffenen Gebieten

Wir empfehlen die Anbringung eines Fluglochkammes mit Durchgängen von höchstens 6 mm.
Das Absperrgitter sollte zwischen Boden und Zarge eingebracht werden, dies verhindert das Eindringen der Vespa Veluntina in die Wintertraube und schützt somit die Bienen im Bienenstock, diese Maßnahme nimmt der Vespa Veluntina die bis dato gesicherte Nahrungsquelle!
Jedes gefundene und beseitigte Nest verhindert auch zum jetzigen Zeitpunkt noch sehr viele Folgenester im nächsten Jahr.

Begründung

Ein im Dezember 2022 in Karlsruhe gefundenes Nest, wurde nach mehreren Tagen mit Minusgraden abgenommen, im Naturkundemuseum untersucht und hierbei wurden die Tiere wieder aktiv. Das Nest hatte auch zu diesem späten Zeitpunkt noch ca. 500 Königinnen (Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe). Ob diese gefundenen Königinnen begattet waren ist nicht bekannt, jedoch können bei milderen Temperaturen noch Begattungen stattfinden. Man geht davon aus, dass aus jedem Nest im nächsten Jahr 7-10 Folgenester hervorgehen.

Warum ein Monitoring sinnvoll ist

Imkerkollege Harald Wiedemann, Hornissenfachberater Stadt- und Landkreis Karlsruhe, entdeckte 2016 bei der Winterbehandlung eine Vvn Königin in einer seiner Mini Plus Beuten in Weingarten/Baden. Im Sommer 2017 verlor er ein Bienenvolk am gleichen Standort durch die Vvn. Ende 2017 entfernte er die ersten verlassenen Nester in Karlsruhe.
2018 konnten durch Harald Wiedemann ein aktives Gründungsnest in Ubstadt-Weiher und je ein aktives Filialnest in Karlsruhe und Stutensee-Blankenloch entfernt werden (Berichte in BNN und SWR). Somit verfügt Herr Wiedemann über eine langjährige Erfahrung mit der Vvn.
In den darauf folgenden Jahren konnte er anhand der Nestfunde in seinem Gebiet beobachten, dass die Lage der Nester zu den Bienenständen in Verbindung mit den Angriffszeiten auf die Bienenstöcke und dem Sonnenstand (unter Berücksichtigung der Topographie), bis auf wenige Ausnahmen, Ähnlichkeiten aufwiesen.
Diese Erkenntnis, könnte es uns in Zukunft erheblich erleichtern, die Nester evtl schneller Aufzufinden, in Verbindung eines Monitorings. Um diese Ähnlichkeiten weiter verfolgen zu können, benötigen wir Ihre Mithilfe und die Daten Ihres durchgeführten Monitorings (auch zum jetzigen Zeitpunkt noch).
Zudem helfen diese Daten und Beobachtungen, um in der jetzigen Phase weitere Nester auffinden zu können.
Uns ist bewusst, dass ein genaues Monitoring einen großen Zeitfaktor darstellt. Dennoch möchten wir Sie um Ihre Hilfe, auch zum Schutz der Honigbienen, bitten.
Im Anhang finden Sie eine Handlungsempfehlung für ein Monitoring bei Hornissenbeflug und Angriffe auf Ihre Bienenvölker.

Wir freuen uns über die Bereitschaft und Unterstützung von Harald Wiedemann wiedemann[at]badische-imker.de im Einsatzbereich der Asiatischen Hornisse (Vvn) und das er für Sie in Zukunft als zusätzlicher Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Wir stehen innerhalb des Landesverbandes im ständigen Austausch und möchten Ihnen die bestmögliche Unterstützung bieten.
Wir freuen uns über viele Teilnehmer und Rückmeldungen, um im nächsten Jahr den Nestern schneller auf die Spur zu kommen.
Die Telemetrieeinsätze in diesem Jahr hatten eine geringe Erfolgsquote – somit wäre es unglaublich hilfreich ohne großen technischen Aufwand die Nester finden zu können.

Auch bereits entfernte Nester können – mit Angabe Ihres Bienenstandes – zurückgemeldet werden. Diese Angaben helfen ebenfalls die Theorie zu untermauern, die uns allen eine stundenlange Nestsuche deutlich verkürzen/ersparen könnte.

Wir danken Ihnen sehr für eine gute Zusammenarbeit!

Quelle: badische-imker.de